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Schertler Mixer

Schertler „Arthur Format 48“ Analogmischpult-Modulsystem

Aufbau

Im Gegensatz zu anderen modular aufgebauten Analog-Mischpulten der Vergangenheit und Gegenwart gibt es bei Schertler „Arthur“ keinen Rahmen, also kein Gehäuse, das eine bestimmte maximale Ausbaustufe vorgibt. Das Gehäuse ist vielmehr Teil eines jeden Moduls und wächst mit jeder weiteren montierten Einheit automatisch mit. Ein Bodenblech von 3,5 cm Breite mit drei montierten Gummifüßen bildet die Basis, oben und unten definieren zwei gezogene Metallprofile den Abschluss und sorgen für notwendige mechanische Verbindungen mit den Nachbarmodulen und der Frontplatte. Die gesamte Länge beträgt knapp 48 cm, woraus die Namensgebung „Format 48“ resultiert. Zwei weitere Pultgrößen (Format 34 und Format 62) sind angedacht, derzeit aber noch im Planungsstatus.

Die Frontplatte besteht aus Aluminium mit fest verschraubten Fadern, Potis und Klinkenbuchsen. Alle mechanischen Bauteile sind von hoher Qualität, präzisionsgefräst und auf hundertstel Millimeter passgenau. Eine Notwendigkeit, denn höhere Toleranzen würden dieses Konzept scheitern lassen – die Montage einer größeren Anzahl mechanisch nicht exakt gefertigter Module ergäbe keine plane Mischpult Oberfläche mehr. Die unterhalb der Frontplatte liegende Platine beherbergt die gesamte restliche Elektronik. Trotz modernster SMD-Bauweise befindet sich hier kein einziger integrierter Schaltkreis. Wie von Stephan Schertler versprochen, sind sämtliche signalverarbeitenden Schaltkreise mit Einzeltransistoren diskret aufgebaut. Um von Modul zu Modul die notwendigen Signalverbindungen herzustellen und den Betriebsstrom weiterzuleiten, sitzen unterhalb der Masterfader zwei 16-polige Steckverbinder, die beim Andocken eines Nachbarmoduls automatisch miteinander Kontakt aufnehmen. 

Schertler Arthur Mikrofonmodul

Standesgemäß macht beim Arthur Mikrofon-Kanalzug ein XLR-Eingang den Anfang. Mittels grün beleuchteter Druckschalter lässt sich die Polarität des Signals umkehren, der Pegel um 15 dB erhöhen, eine Mic/Line- Umschaltung der Empfindlichkeit durchführen und ein Low-Cut-Hochpass in den Signalweg schalten. Wird „P 48“ betätigt, gelangen 48 Volt Phantomspei- sung auf die XLR-Buchse. Im Gegensatz zu vielen an- deren Mischpult-Kanalzügen und Mikrofon-Preamps geschieht das aber nicht schlagartig, nein, die Spannung wird langsam hochgefahren, was unangenehme Plopp-Geräusche bei versehentlich offenem Kanal unterbindet.

Ein Gain-Regler sorgt für die notwendige Vorverstärkung. Ist die „+15 dB“-Taste gedrückt, bewirkt das eine Art „Nachbrenner-Effekt“, allerdings machen sich die zusätzlichen 15 dB erst bemerkbar, wenn der Regler schon recht weit aufgedreht ist. Der Schertler Arthur Vorverstärker liefert dann bis 73 dB Vorverstärkung – genug, um selbst schwache Signale beispielsweise von Bändchenmikrofonen ausreichend „auf Pegel“ zu bringen. Die nachfolgende Klinkenbuchse arbeitet abhängig von der Position des zugehörigen Schalters entweder als Insert-Punkt oder als Direktausgang, welcher das Signal direkt hinter dem Vorverstärker abgreift. Dies ist für Aufnahmezwecke die richtige Stelle, denn hier haben Klangregelung und Masterfader noch keinen Einfluss. Gängige analoge Mischpultkonzepte berück- sichtigen beim „Direct Out“ stets den kompletten Kanalzug. Dann fließen alle zum Mischen getätigten Einstellungen mit in die Aufnahme ein, was in den meisten Fällen ungünstig, weil signalverfälschend, ist. Wird auf „Insert“ umgeschaltet, trennt dies den Signalpfad auf, und in die Buchse muss ein Y-Insert Kabel mit dreipoligem Klinkenstecker gesteckt werden. Über dessen vorderen Kontakt („Tip“) gelangt das Signal zu einem externen Kompressor, Noise-Gate oder Equalizer, wird dort bearbeitet und über den mittleren Kontakt („Ring“) wieder zu „Arthur“ zurückgeschickt.

Es folgt die Dreiband-Klangregelung, die mittels „On“-Schalter in den Signalpfad gelangt. Bass- und Höhenregler haben feste Eckfrequenzen und „Kuhschwanz“-Charakteristik, sodass sie die ihnen zugewiesenen Frequenzbereiche (unterhalb 300 Hz und oberhalb 5 kHz) breitbandig anheben oder absenken. Das Mittenfilter arbeitet semiparametrisch und ist in der Frequenz von 250 Hz bis 3,2 kHz durchstimmbar. 

Zusätzlich existiert ein regelbares „Reson“-Notch-Filter mit hoher Güte und schmalbandiger, eher subtiler Wirkung. Dieses wurde von Schertler für die Kontakt- tonabnehmer der „DYN“-Serie aus gleichem Hause vorgesehen, um Instrumentenkörper-Feedbacks im Bass- und unteren Mittenbereich zu bedämpfen. Steht der Regler links, bleibt der Frequenzgang „flat“. Im Verlauf des Reglerwegs greift die Filterkerbe mehr und mehr ein. Die Notch-Frequenz ist von 150 Hz (Kontrabässe, Celli) auf 240 Hz (Violinen, akustische Gitarren) umschaltbar.

Aux-Wege bietet das „Arthur Format 48“-System drei, allesamt einzeln „Pre-“ oder „Post“-Fader umschalt- bar. Dazwischen befindet sich ein „Unit On“-Schalter, der den kompletten Kanalzug aktiviert. Ein 100-mm- Kanalfader inklusive dreifarbiger Pegelanzeige (Sig- nal, Nominal, Peak) schließt das Mikrofon-Modul ab. Mittels „PFL“-Schalter gelangt das Signal auf den entsprechenden Bus und zum Kopfhörer, auch wenn der Kanal ausgeschaltet ist. Bevor es auf die Master-Sammelschiene geht, sorgt ein Panorama-Regler für die gewünschte Stereoposition. 

 

Listenpreis CHF 340.00

Schertler Arthur Instrumenten Modul

Speziell für Instrumenten-Tonabnehmer aller Art wurde dieses Modul, das sich durch seine blaue Oberfläche deutlich vom silbernen Rest abhebt, entwickelt. Als erste Besonderheit ist die zuschaltbare 10-Volt- Tonaderspeisung zu erwähnen, welche für die Schertler-Tonabnehmersysteme der „STAT“- und „BASIK“- Serie gedacht ist. Diese können dann ohne zugehörige Speisegeräte direkt angeschlossen werden. Darüber hinaus versorgt die Tonaderspeisung auch jeden anderen unsymmetrisch beschalteten Elektret-Wandler mit Strom. Besonderheit Nummer zwei ist die regelbare Impedanz, also der Eingangswiderstand des Kanals, der zwischen 20 Kiloohm bis zu einem Mega- ohm stufenlos verstellbar ist. Das hat folgenden Hin- tergrund: Niederohmige Signale von aktiven Quellen wie Keyboards oder Audio-Interfaces erreichen das beste Signal-Rausch-Verhältnis, wenn sie auf niedrige Impedanzen in der Größenordnung von 20 Kiloohm treffen.

Direkt angeschlossene E-Bässe und Gitarren mit passiven hochohmigen Magnet- oder Piezo-Tonabnehmern hingegen können nur an hochohmigen Eingangswiderständen ihr volles Klangpotenzial entfalten. Deutlich hörbar ist das, wird probeweise eine „Stratocaster“ mit dem Input verbunden. Mit dem Impedanz-Regler auf Rechtsanschlag klingt die Gitarre höhenreich-gläsern, der typische „Direkt ins Pult“- Sound. Drehe ich den Regler zurück, verliert der Klang mehr und mehr Brillanz, wird „wärmer“ und schließlich höhenarm, dumpf. Auf diese Weise lässt sich mit der Fehlanpassung sogar Sound machen. Wieder gibt es rund um den Gain-Regler Schalter für Polaritätsänderung, Pad und Low Cut-Filter.

Es folgt die Direct Out/Insert-Buchse mit der bekann- ten Umschaltung: Equalizer, Aux- und Kanalfader- Sektion sind mit dem Mikrofon-Modul identisch.

Anstelle des Notch-Filters hat der Instrumentenkanal eine „Warm“-Taste. Dabei handelt es sich um ein Shelving-Filter, das den Höhenbereich breitbandig leicht absenkt, wenn direkt abgenommene Instrumente (Violinen, Gitarren) zu viel Obertonanteil aufweisen und deswegen zu aufdringlich klingen.

 

Listenpreis CHF 568.00

Schertler Arthur Stereo Kanalzug

Zwei symmetrisch beschaltete Klinkenbuchsen ebnen den Weg für ein Stereosignal, alternativ dazu können unsymmetrische Line-Quellen an die beiden parallel dazu liegenden Cinch-Eingänge angeschlossen wer- den. Ausgelegt ist das Stereo-Modul für Line-Pegel in der Größenordnung 0 dBu. Liefert die Quelle bereits den passenden Level, lässt sich mithilfe des „Unity“- Schalters der Vorverstärker überbrücken – das Signal gelangt direkt auf die nachfolgende Klangregelung. Andernfalls ist es möglich, bis 20 dB nachzuverstär- ken oder die Empfindlichkeit der Eingänge um den gleichen Betrag zu verringern. Gain-Regler und „Unity“-Schalter sind zweifach vorhanden, also für jeden Stereokanal individuell einstellbar. Die Klangregelung hingegen bedient beide Kanäle gekoppelt.

Vorhanden sind ein „Low“- und ein „Hi“-Regler, die in bewährter Kuhschwanz-Manier Korrekturen im Bass- und Höhenbereich vornehmen. Zur Ansteuerung der Aux-Wege existieren sechs Regler und ebenso viele „Pre/Post“-Umschalter. Mit anderen Worten: Beide Stereokanäle können individuell auf alle drei Wege gepegelt werden. Zur Kontrolle der Mono- Kompatibilität oder einfach nur, um ein einzelnes monofones Eingangssignal „in die Mitte“ zu bekommen, dient ein Mono-Schalter, der beide Kanäle sum- miert. Kanalfader sind zwei vorgesehen, wodurch sich ein Balance-Regler erübrigt.

 

Listenpreis CHF 568.00

Schertler Arthur Master Sektion

Das Modul „L/R Master“ stellt die Stromversorgung aller verbauten Einheiten sicher, also gibt es eine Multipin-Buchse zum Anschluss des externen Netzteils. Bis zu acht Module können mit der kleinen Variante PS-12 versorgt werden, darüber hinaus empfiehlt Schertler das leistungsstärkere Netzteil PS-25 oder gar das PS-48. Letztgenanntes bietet eine verbesserte Stabilisierung und Filterung der Betriebsspannungen, so dass es generell vorzuziehen ist, wenn der Anwender selbst aus nur wenigen Modulen das absolute Maximum an Geräuschspannungsabstand herausholen möchte. Mittels zweier symmetrischer XLR-Ausgänge gelangt der Hauptmix auf die nachfolgende PA oder ein Aufnahmegerät. Die darunter befindlichen Klinkenbuchsen dienen einmal zum Rückspielen eines externen monofonen Effektsignals („FX Return“), zum anderen kann hier das Signal von Aux-Weg 1 dem Gerät entnommen werden. Für beide Ports gibt es eine Regelmöglichkeit in Form eines 60-mm-Faders unter- halb der Master-Anzeige. Diese wiederum stellt Pegel von -28 bis +6 dBu mithilfe von acht LEDs pro Seite dar. Wobei mit dem Aufleuchten aller LEDs die „Zerrgrenze“ noch nicht erreicht ist, denn wie bereits eingangs erwähnt, bieten die „Arthur“-Schaltkreise Headroom „satt“. Geregelt wird der finale Mix dann mit zwei 100-mm-Fadern. Möchte man alle drei Aux- Wege nutzen und einen Kopfhörer anschließen, ist das Andocken des Aux-Master-Moduls Pflicht. Hier können die Signale von Aux 2, Aux 3, dem PFL-Bus und ein integriertes Talkback-Mikrofon geregelt und über symmetrisch beschaltete Klinkenbuchsen dem Gerät entnommen werden. Ein weiteres „Control Room“- Klinkenpaar stellt den Hauptmix getrennt regelbar für zusätzliche Abhörmonitore zur Verfügung.

 

Listenpreis CHF 798.00

Weitere erhältliche Module zu Schertler Arthur

Schertler Arthur AUX Master  Listenpreis CHF 568.00

Schertler Arthur Zubehör

  • Side Panels in Wood CHF 88.00

  • (extra) Knobs for Faders CHF 12.00

  • (extra) Screws and keys for Arthur CHF 12.00

  • (extra) Knobs for potentiometers CHF 12.00

  • Power supply 12ch (arth48) CHF 36.00

  • Power supply 25ch (arth48) CHF 128.00

  • Powersupply 36 PRO CHF 780.00